Nachruf Fritz Stober

Fritz mit Sohn Gerd im Juli 2012
Fritz mit Sohn Gerd im Juli 2012

Unsere NABU-Gruppe trauert um sein langjähriges Mitglied Fritz Stober. Er ist am 30.12.2023 im Alter von 78 Jahren verstorben.

 

Fritz Stober trat 1973 in den damaligen Deutschen Bund für Vogelschutz ein und engagierte sich tatkräftig in der Ortsgruppe. Er leitete von 1975 bis 1980 bei sich zu Hause die Greifvogel Pflegestation des DBV für verletzte Vögel mit Unterstützung von E. Gabler und Dr. Essig, Tierarzt. Er pflegte nicht nur verletzte Greifvögel, er bekam auch immer wieder vom Zoll beschlagnahmte Vögel zur Pflege. Bis zu 60 Greifvögel im Jahr wurden so gepflegt und, wenn möglich, wieder in die Freiheit entlassen. Gegen Ende der 80er Jahre wurde die Greifvogelpflegestation wegen Platzmangel und Überlastung der Betreuer geschlossen. Verletzte Vögel kamen ab diesem Zeitpunkt ins NABU-Vogelschutzzentrum Mössingen in die Pflegestation.

 

Von 1992 bis 2006 führte Fritz Stober die NABU-Gruppe als 1. Vorsitzender. Bis 2019 war er als Kassenprüfer tätig und bis 2021 auch als Beisitzer in der Gruppe. Er brachte sich unter anderem ebenso bei der Metallinnung ehrenamtlich ein. Er brachte zu jeder Zeit sein Wissen und sein soziales und auch geschäftliches Netzwerk in die Gruppenaktivitäten ein. Schon von klein auf war er naturverbunden und erwarb sich ein großes Pflanzen- und Tierwissen. Er führte Pilzbegutachtungen durch und gab sein Wissen gern weiter. Er nahm immer, so es möglich war, seine Söhne und auch später seine Enkelinnen mit in die Natur und ließ sie an seinem Wissen teilhaben.

 

Jahrelang fanden einmal im Monat Sonntags unter seiner Leitung Wanderungen in der Umgebung statt. Dabei haben er und seine Mitwanderer aus der Gruppe gerne ihr breites Wissen mit allen Mitwanderern geteilt.

Unter seiner Leitung wurden viele Eulen- und Falkenkästen in den verschiedenen Kirchen und Bauernhöfen der Umgebung angebracht. Es wurden auch viele Nisthilfen und Fledermauskästen, die unter anderem auch in der Werkstatt bei Stober's entstanden, an vielen Standorten angebracht. Bei der Anbringung der verschiedenen Kästen half sein Netzwerk mit den entsprechenden Gerätschaften. So konnte er auch bei der Streuobstwiesenpflege und Neuanpflanzung von Obstbäumen auf den Streuobstwiesen der NABU-Gruppe auf sein Netzwerk und die entsprechenden Geräte zurückgreifen.

 

Bei der Pflege des Steinbruchs Durst, Darmsheim, der seit 1928 von der DBV-Gruppe und später NABU-Gruppe gepflegt wird, kamen seine Maschinen oft zum Einsatz. So auch bei der Installation von Wanderfalkennisthilfen in der Wand des Steinbruchs oder bei der jährlichen Steinbruchputzete im Zuge der jährlichen Stadtputzete der Stadt Sindelfingen.

 

Außer dem Naturschutz hatte Fritz Stober aber auch noch eine andere Leidenschaft. Er war ein Kakteen- und Orchideenfreund. Sein ganzer Stolz waren seine „Königin der Nacht“ und auch eine „Prinzessin der Nacht“ hatte er in seinem Gewächshaus, das er über seiner Werkstatt errichtete, um dieser Leidenschaft zu frönen. Er schuf zudem um sein Haus eine Naturoase.

Unter der Leitung seiner Frau Margarete und ihm wurden immer wieder Gruppenreisen der Ortsgruppe organisiert. Ziele waren verschiedene Naturschutzgebiete im In- und Ausland. Persönlich hat er gern und oft am Ijsselmeer in den Niederlanden Urlaub gemacht.

 

Nicht unerwähnt bleiben dürfen auch die einmal im Jahr stattgefundenen Gartenfeste in Stober's Garten. Das war eine feste NABU-Einrichtung und erfreute sich immer regen Zuspruchs. Diese NABU-Hocketse war ein deftiges Fest, dauerte sehr oft bis spät in die Nacht hinein bei Grillfeuer, reichlich gutem Essen, Getränken, viel Lachen, Geschichten und „Schwätzen“.

 

Wir haben mit Fritz Stober einen naturverbundenen und sozialen Menschen mit einem großen Wissensschatz verloren. Wir werden ihn vermissen und in Ehren halten.