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Das Wildstaudenbeet

Bild: Kerstin Schneider
Bild: Kerstin Schneider

Jede heimische Pflanze im Garten leistet einen kleinen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Heimische Pflanzen sind die Grundlage eines funktionierenden Ökosystems. Viele Pflanzenarten sind für Insekten überlebenswichtig. Vor allem, da es viele Insekten gibt, die sich auf bestimmte Pflanzen spezialisiert haben und für ihr Überleben auf diese angewiesen sind.

 

Ein Wildstaudenbeet bietet reichlich Nahrung für Schmetterlinge, Bienen, Käfer und Vögel. Außerdem bietet es Versteckmöglichkeiten für viele Kleinsäuger.

 

Bepflanzte Flächen begünstigen nicht nur die Versickerung von Regenwasser im Boden, ein dichtes Wurzelwerk verhindert außerdem die Erosion des Bodens und unterstützt die Humusbildung. Pflanzen scheiden über die Wurzeln eine große Anzahl unterschiedlicher Stoffe aus, u.a. Zucker, Aminosäuren, Hormone und Vitamine. Diese werden von den Mikroorganismen im Boden aufgenommen und weiterverarbeitet.

 

Für jeden Standort gibt es eine große Auswahl an heimischen Pflanzen, die für diesen geeignet sind. Exotische Pflanzen bieten den heimischen Tieren und Insekten oft wenig bis gar keine Nahrung. Es gilt daher zu vermeiden, dass sich exotische Pflanzen zu sehr ausbreiten und die heimischen Arten verdrängen.

 

Je größer die Vielfalt an heimischen Pflanzen, desto eher bietet das Beet ausreichend Nahrung für eine Vielzahl von Insekten. Daher sollten Pflanzen mit unterschiedlichen Höhen, Farben und Blütezeiten kombiniert werden.

Nicht nur die Pollen der Blüten, auch die Stängel und Blattachsen der Pflanzen sind wichtig für die heimische Tierwelt. Insekten überwintern hier oder legen ihre Eier ab. Daher sollten die Stauden auch unbedingt erst im späten Frühjahr geschnitten werden, da ansonsten die überwinternden Insekten oder Eier inklusive dem Schnittgut leider entsorgt werden! Vögel benötigen vor allem im Winter die Insekten und Pflanzensamen als Nahrung. Fledermäuse finden hier Nachtfalter, die nachtblühende Stauden aufsuchen.

 

 Der beste Zeitpunkt ein Wildstaudenbeet anzulegen ist der frühe Herbst. Alternativ im März oder April.

Bilder: Kerstin Schneider

Wie legt man ein Wildstaudenbeet an?

  • Gewünschte Form des Beetes abstecken.
  • Vorhandenen Bewuchs vollständig (mit Wurzel) entfernen, Boden gut auflockern.
  • Aufgelockerten Wurzelballen in ein Loch geben. Bis zum Rand mit Erde füllen, Erde andrücken. Reichlich gießen. Die höchsten Stauden sollten entweder in der Mitte des Beetes oder ganz am Rand stehen, wenn das Beet an einem Zaun liegt. Mittelhohe Stauden davor. Flache um den Rand verteilen.
  • Bei Trockenheit wöchentlich gießen. Stark ausbreitende Arten jäten. Im späten Frühjahr zurückschneiden.