Der Wiedehopf - Vogel des Jahres 2022

Vogel des Jahres 2022
Bild: NABU/CEWE/J.Stemmler

Zum zweiten Mal in Folge hat die breite Öffentlichkeit den Vogel des Jahres gewählt. Für das Jahr 2022 konnte der Wiedehopf mit einem deutlichen Abstand zu seinen Mitstreitern das Rennen gewinnen (31,9%).

Mit seinem Slogan "Gift ist keine Lösung" macht der Wiedehopf als Vogel des Jahres auf die intensivierte Landwirtschaft und den Insektenschwund aufmerksam.


Der Wiedehopf ist einer unserer auffälligsten heimischen Brutvögel. Die markante Haube richtet er auf, wenn er gerade gelandet ist. Er liebt es warm, so dass er nur in bestimmten Regionen in Deutschland vorkommt wie z.B. dem Kaiserstuhl. Zum Brüten nutzt er Spechthöhlen, Nischen, Mauerspalten, Steinhaufen oder auch Nistkästen. Er braucht wenig Nistmaterial und formt manchmal lediglich eine Mulde, in die die Eier gelegt werden. Seine Beute jagt er am Boden. Das Beutespektrum des Wiedehopfes umfasst vor allem (Maulwurfs-)Grillen, Käfer und Engerlinge sowie größere Schmetterlingsraupen. Er erbeutet aber auch Spinnen, Asseln, Hundert- und Tausendfüßler, Regenwürmer und Schnecken. Gelegentlich zählen kleine Wirbeltiere wie Eidechsen zu seiner Nahrung. 

 

Der Wiedehopf zieht im Spätsommer in die Überwinterungsgebiete im tropischen Afrika und in der Sahelzone. Ab März beginnt er, wieder in die Brutgebiete zurückzuziehen. Zur Zugzeit macht er auch mal in Gärten Rast. Die Population des Wiedehopfes ist in Deutschland gefährdet, da es aufgrund fehlender Lebensräume immer noch wenige Brutpaare gibt. Doch der Bestand dieses wärmeliebenden Vogels wächst, ein klares Anzeichen des Klimawandels.

 

Zum Schutz des Wiedehopfes sind verbliebene Streuostbestände sowie Feldgehölze mit Bruthöhlen langfristig zu erhalten. Nisthilfen werden an geeigneten Orten gerne angenommen und haben lokale Vorkommen bereits sehr positiv beeinflussen können.

Bilder: links: NABU/CEWE/Thomas Hinsche, rechts: NABU/CEWE/Andrea Franz