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Tipps für einen insektenfreundlichen Garten

Bild: NABU/CEWE/Stephanie Olitzsch
Bild: NABU/CEWE/Stephanie Olitzsch

Wussten Sie, dass die deutschen Privatgärten zusammen ein Drittel so groß sind wie die Summe aller deutschen Naturschutzgebiete und Nationalparks? Wir können also mit der naturnahen Gestaltung unserer Gärten einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten! 

 

Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Tipps geben, wie Sie Ihren Garten auf einfache Art und Weise insektenfreundlicher gestalten können. Insekten spielen in der Natur eine wichtige Rolle, sowohl als Bestäuber vieler Pflanzen als auch als Nahrungsquelle für Tiere wie Vögel oder Igel. 

Verzichten Sie auf Pestizide

Pestizide wie Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel haben im Garten nichts verloren. Beim naturnahen Gärtnern helfen Sie Ihrem Garten dabei sich selbst zu regulieren und setzen auf Nützlinge, biologische Mittel und eine angepasste Pflege. 

Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihre Pflanzen stärken und Ihren Garten ohne Pestizide vor Schädlingen und Pilzbefall schützen können: Giftfrei gärtnern

Achten Sie auf die richtige Pflanzenauswahl

Bild: NABU/CEWE/Rebecca Girlich
Bild: NABU/CEWE/Rebecca Girlich

Achten Sie bei der Pflanzenauswahl für Ihren Garten darauf, dass die Blüten Nektar und Pollen enthalten. Bei vielen Züchtungen ist es so gewollt, dass die Staubblätter auch Blütenblätter sind. Die "gefüllten Blüten" sehen zwar schön aus, bieten aber keinerlei Nahrungsangebot für Insekten. Um in der Gärtnerei und im Baumarkt insektenfreundliche Pflanzen zu erkennen, können Sie darauf achten, an welchen Blüten sich Bienen aufhalten. 

 

Wichtig ist ebenfalls, auf die verschiedenen Blühzeiten Ihrer Gartenpflanzen zu achten, so dass Sie den Insekten in Ihrem Garten von Frühjahr bis Herbst ein durchgehendes Nahrungsangebot bieten können. Für einen Hummelstaat können beispielsweise schon wenige Tage Hunger das Ende bedeuten. Gut geplante Wildstaudenbeete sind hierfür eine tolle Option. Oft hilft es aber auch schon im Garten die ein oder andere "wilde Ecke" zuzulassen, in der Brennnessel und Klee munter wachsen dürfen. 

 

Hier finden Sie eine Auswahl insektenfreundlicher Pflanzen: Pflanzen für den Insektengarten

Bauen Sie ein Insektenhotel

Bild: NABU/Sebastian Hennigs
Bild: NABU/Sebastian Hennigs

Ein Insektenhotel sieht nicht nur toll aus, sondern bietet Wildbienen und Co. wertvolle Nisthilfen. Es muss nicht immer eine teure Variante aus dem Baumarkt sein. Ein Insektenhotel können Sie ganz leicht selbst bauen mit einfachen Mitteln, die man oft ohnehin schon zu Hause hat.

 

Eine Videoanleitung dazu finden Sie unter folgendem Link: Insektenhotel einfach selbst gebaut

Lassen Sie Raum für alte Baumstämme, Totholzhecken, Stängel oder Laubhaufen

Benjeshecke, Bild: NABU/Eric Neuling
Benjeshecke, Bild: NABU/Eric Neuling

Totholz gehört in der Natur zu den lebendigsten Lebensräumen und bietet für Insekten Nahrung, Versteck und Baumaterial. Viele Arten sind von Totholz sogar abhängig oder können nur schlecht darauf verzichten.

Totholz können Sie in Ihren Garten auf einfache Art und Weise integrieren, in dem Sie zum Beispiel einen Baumstamm im Garten verrotten lassen (idealerweise in der Sonne) oder eine Benjeshecke anlegen. Für die Benjeshecke stecken Sie einfach dicke Hölzer in 2 parallelen Reihen in den Boden und füllen den Zwischenraum mit Ästen und Schnittgut. 

Bild: NABU/Marc Scharping
Bild: NABU/Marc Scharping

Markhaltige Stängel wie z.B. von Brombeere, Himbeere, Heckenrose und Schwarzem Holunder sind für einige Wildbienenarten geeignete Nistplätze. Sie können ganz leicht Nisthilfen herstellen, in dem Sie die Stängel in ca. 1 Meter lange Stücke schneiden und senkrecht an einem Zaun oder an einem anderen Ort befestigen. Die Bienen nisten meist über 1 Jahr lang, daher sollten die Stängel unbedingt mindestens so lange stehen bleiben.

Bild: NABU/Eric Neuling
Bild: NABU/Eric Neuling

Ganz simpel und einfach können Sie im Herbst mit Laubhaufen wichtige Refugien für Insekten schaffen. Ein Laubhaufen an einer windstillen und schattigen Ecke, der bis zum Frühjahr bleiben kann, wird schnell zur Heimat vieler verschiedener Arten und bietet nicht nur Insekten ein wichtiges Winterquartier.