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Tipps für einen igelfreundlichen Garten

Bild: © Marc Scharping
Bild: © Marc Scharping

Igel im Garten: Immer auf der Suche nach einem Leckerbissen

 

Die dämmerungs- und nachtaktiven Stacheltiere fühlen sich in naturnah gestalteten Gärten wohl, wo sie unter Hecken, Büschen und Bäumen nach Nahrung suchen und sich verstecken können. Auf ihrem Speiseplan stehen Käfer und deren Larven, Schmetterlingslarven, Spinnen, Regenwürmer, Tausendfüßer, Ohrwürmer und andere Kleintiere. Laub-, Reisig- und Totholzhaufen sind der ideale Platz als Unterschlupf. Auch eine Trockensteinmauer mit Höhlungen im hinteren Teil und ausreichend großen Zugängen kann als Quartier dienen. Gekaufte Igelkuppeln oder selbst gebaute Igelhäuschen sind ebenso willkommen. Einmal da, bleiben Igel meist ein Leben lang ihrem Lebensraum treu.

 

 

Igelnest unter Hecken und im Kompost

 

Wenn es ab Oktober oder November nachts am Boden dauerhaft frostig wird, suchen Igel ihr Winterquartier auf. Erst gehen die Männchen, dann die Weibchen und zuletzt die Jungigel in den Winterschlaf – letztere sind am längsten auf Nahrungssuche unterwegs, um an Gewicht zuzulegen. Für den Winter brauchen sie störungsfreie Rückzugsräume. Wer seinen Garten winterfest macht, kann dem Igel etwas Gutes tun, indem Laub sowie Grün-, Baum und Heckenschnitt in einer Gartenecke, unter Hecken und Bäumen, liegen bleibt oder aufgehäufelt wird. Eine Umrandung aus Feldsteinen hält das Material zusammen. Ihre Nester bauen Igel auch gerne in Komposthaufen. Tote Pflanzenreste nützen auch den Regenwürmern, die das Laub zersetzen und dem Igel wiederum als Nahrung dienen. Wer den Holzhaufen für ein Winterfeuer nutzen will, sollte diesen kurz vorher umsetzen. So können Tiere, die sich dort versteckt haben, rechtzeitig das Weite suchen. Auch wer den Kompost umsetzt, sollte dabei vorsichtig sein, auf versteckte Tiere achten und diese in Ruhe lassen.

 

Um Igel vor Verletzungen und Vergiftungen zu schützen, sind Gifte und Mähroboter sowie Laubsauger und -häcksler im Garten tabu. Denn mit dem Laub werden darin lebende Würmer, Spinnen oder Asseln eingesaugt, gehäkselt und getötet – aber auch kleine Igel. Motorgeräte wie Freischneider, Balkenmäher und Motorsensen können Igel ebenfalls schlimmste bis tödliche Verletzungen zufügen, da Igel keine Fluchttiere sind – also bei Gefahr nicht weglaufen, sondern sich zusammenrollen und abwarten.

 

 

Das Laub sollte daher lieber liegen bleiben, damit Kleinsäuger, wie Igel, dort Nahrung finden. Besser für die Igel und die eigene Fitness ist es, das Laub mit Besen und Rechen zusammenzufegen und auf einen Haufen zu geben, damit es dort verrotten kann und Kleinstlebewesen sich weiterhin darin verstecken können.

 

 

Igel drehen auf ihrer nächtlichen Nahrungssuche große Runden. Damit sie keine Umwege machen müssen, sollte unter Zäunen ein Durchschlupf für sie bleiben. Steile Teichufer, Lichtschächte und Treppenaufgänge können für Igel, Kröten, Salamander und andere Tiere zur tödlichen Falle werden und sollten mit einer Ausstiegshilfe gesichert sein.

 

 

Weitere Informationen: www.NABU-BW.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/igel/index.html

 

Auf der Seite des Igelvereins (www.igelverein.de) ist das bundesweite Igel-Hilfsnetz zu finden.

Eine Checkliste mit weiteren Tipps zum Abhaken finden Sie hier zum Download:

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